Kurz vor Weihnachten wurde mehrere Male ein einzelner, junger Wolf im Kanton Schaffhausen beobachtet. Dabei könnte es sich um den Jungwolf gehandelt haben, der an Weihnachten im Südschwarzwald überfahren wurde. In Schaffhausen selbst ist weiterhin kein Wolfsrudel ansässig. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht durch den Wolf nicht. Bei allfälligen künftigen Rissen von Nutztieren ist das Ressort Jagd und Fischerei des Kantons zu informieren.
In den Tagen vor Weihnachten haben mehrere Augenzeugen im Kanton Schaffhausen ein Tier beobachtet, das seinen Merkmalen nach einem jungen Wolf entspricht. Ein Mitarbeiter des Ressorts Jagd und Fischerei, der gerade einen Biberdamm begutachtete, hat das Tier ebenfalls in freier Wildbahn gesehen und klar als Wolf identifiziert.
Junger Wolf aus dem Schwarzwald?
Ob es sich bei dem beobachteten Wolf um das Jungtier handelt, das am 25. Dezember 2023 im Südschwarzwald überfahren wurde, ist nicht sicher, aber gut möglich. Tiere aus diesem kleinen Wolfsrudel (Schluchsee-Rudel) wurden im Jahr 2023 immer wieder in Grenznähe zum Kanton Schaffhausen beobachtet. Da abwandernde Jungtiere sehr weite Strecken zurücklegen, ist es denkbar, dass der Jungwolf aus dem Schluchsee-Rudel auch im Kanton Schaffhausen unterwegs war. Im Kanton selbst ist weiterhin kein Wolfsrudel nachgewiesen. Einzelne, umherschweifende Wölfe treten aber in regelmässigen Abständen im ganzen Schweizer Mittelland auf.
Keine Gefahr für den Menschen
Wölfe sind sehr scheue Tiere und meiden die Menschen. Von einem gesunden, wildlebenden Wolf geht für die Bevölkerung in der Regel keine Gefahr aus. Wölfe reagieren auf Menschen normalerweise mit äusserster Vorsicht und nicht agressiv. Seit seiner natürlichen Rückkehr in die Schweiz im Jahr 1995 ist kein Fall eines aggressiven Wolfs bekannt geworden. Der letzte bekannte Todesfall durch einen Wolf in Europa ereignete sich 1975 in Spanien.
Meldestelle für Nutztierhaltende
Bislang kam es in Schaffhausen zu keinen Nutztierrissen, die im Zusammenhang mit Wölfen stehen. Das Ressort Jagd und Fischerei macht aber darauf aufmerksam, dass es künftig auch im Kanton Schaffhausen zu Rissen an Nutztieren kommen könnte. In diesem Fall sind Nutztierhaltende gebeten, umgehend mit dem Ressort Jagd und Fischerei Kontakt aufzunehmen (Tel. 052 632 70 71). Aufgefundene tote Wildtiere sind der Schaffhauser Polizei zu melden, damit diese den zuständigen Jagdaufseher aufbieten kann.
Quelle: Departement des Innern, Kanton Schaffhausen