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Wildarten

Jagdbare Tiere:

Das Rehwild (capreolus capreolus) ist die Hauptwildart unserer Wälder. Der Bestand wird auf 2’000 bis 2’500 Stück geschätzt, wobei dies eine grobe Annahme ist; Rehwild lässt sich nicht zählen. Erlegt werden pro Jahr etwa 1’000 Stück, und weitere gegen 300 pro Jahr werden als Fallwild gezählt.

Das Sikawild (cervus nippon) kommt nur im Kanton Schaffhausen (Im Rafzerfeld leben noch einige “abgewanderte” Sika) und dort fast nur im Südranden und dem angrenzenden deutschen Klettgau vor. Der Bestand wird auf ca. 150 Stück geschätzt. Im Gegensatz zum anderen Wild wurde diese kleine, ursprünglich aus dem fernen Osten stammende Hirschart von Menschen “importiert”. Durch die Wirren am Ende des letzten Krieges konnten die Hirsche aus dem Gatter entkommen, in welchem Sie bis dahin gefangengehalten waren, und leben seither hier in Freiheit. Andere, ebenfalls “inselartige” Vorkommen in Europa sind auf ähnliche Art und Weise entstanden.

Gemsen (rupicapra rupicapra) kommen nicht nur in den Alpen vor, sondern auch im ganzen Juraborgen, von dem unser Randen der östlichste Ausläufer ist. Auch im Schwarzwald leben Gemsen. Von dort sind unsere Gemsen ab ca. 1955 wahrscheinlich zugewandert.Die Schaffhauser Gemsen leben vorwiegend in den gegen Süden orientierten Hängen des Klettgaus. Der sehr kleine Bestand war bis 1978 geschützt und wird seither äusserst zurückhaltend bejagt.

Seit langem gefällt es dem Feldhasen (lepus europaeus) wegen der immer intensiver betriebenen Landwirtschaft nicht mehr so gut bei uns. Seitdem aber wieder eine naturnähere Landwirtschaft betrieben wird, sieht man Meister Lampe wieder vermehrt. Die Biotopaufwertungen, die im Klettgau zugunsten der Rebhühner vorgenommen wurden, gefallen auch den Hasen eindeutig. Der Hase wird ebenfalls sehr zurückhaltend bejagt. So kommen fast mehr Hasen auf der Strasse ums Leben als durch die Flinte des Jägers.

Nach dem Ende des letzten Krieges gab es im Kanton Schaffhausen ziemlich viele Wildschweine (sus scrofa). Später nahm deren Anzahl laufend ab. Anfangs der 1990er-Jahre wurden nur gerade etwa 50 Stück Schwarzwild pro Jahr erlegt. Dann aber nahmen die Bestände aufgrund der milden Winter sowie des teilweise fast überreichlichen Nahrungsangebotes, zur Hauptsache Mais, stark zu, bis zu einem Gipfelpunkt im Jahre 2000, wo über 600 Wildschweine erlegt wurden. Seither sind die Bestände und auch die Abschusszahlen wieder stark gesunken. 2006/07 wurden gerade noch 160 Stück erlegt. Allerdings deuten die Zeichen darauf hin, dass die Bestände wieder zunehmen und deshalb nach wie vor rigoros bejagt werden müssen.

Der Fuchs (vulpes vulpes) als Kulturfolger versteht es, sich allen, auch den widrigsten Umständen hervorragend anzupassend. Als Anfang der 1970er-Jahre die Tollwut auch die Schweiz erreichte, wurde er als Hauptüberträger dieser auch für den Menschen tödlichen Krankheit mit aller Schärfe bekämpft, und zwar nicht nur mit Pulver und Blei, sondern auch durch Begasung seiner Baue. Es gelang aber -glücklicherweise- keinesfalls, den Fuchs auch nur vorübergehend auszurotten. Und seit die Tollwut erst zurückgedrängt wurde und heute, zumindest hierzulande, als besiegt gelten darf, lebt der Fuchs in recht grosser Zahl unter uns. Wirklich “unter uns”, denn bald mehr als in Wald und Flur lebt der Fuchs auch in menschlichen Siedlungen.
Nach wie vor muss der Fuchs aber mit jagdlichen Mitteln kurz gehalten werden, denn er kann auch andere Krankheiten übertragen, zum Beispiel den Fuchsbandwurm, der auch dem Menschen gefährlich werden kann. Und bei einer Überpopulation von Füchsen könnte es schlimmstenfalls auch wieder zu einem Wiederausbruch der Tollwut kommen.

Durch die beim Fuchs erwähnten Begasungsaktionen zur Bekämpfung der Tollwut wurde der Dachs (meles meles) fast ausgerottet und kam in den Folgejahren sehr selten vor. Seit vielen Jahren lebt er aber wieder in gesunden Beständen in unserer Landschaft. Da er vorwiegend nachtaktiv ist, wird er dennoch sehr selten gesehen.

Zu den jagdbaren Vögeln zählt das Blesshuhn, von dem aber in den vergangenen Jahres keine erlegt wurden. Bejagt werden Stockenten, Ringel- und Türkentauben, Krähenvögel und der Kormoran. Alle diese Vögel werden jedoch in relativ kleinen Zahlen erlegt.

Nicht jagdbares Wild:
Alles Wild, welches durch die Gesetzgebung des Bundes und des Kantons nicht ausdrücklich als jagdbar bezeichnet wird, ist geschützt und darf nicht bejagt werden. Ausnahmen von dieser Regel gibt es allerdings, wenn eine geschützte Tierart einen unzumutbaren Schaden anrichtet. Darüber wird im Zusammenhang mit den in der Schweiz vorkommenden Grossraubtieren Luchs, Wolf und Bär immer wieder in den Medien orientiert. Im Kanton Schaffhausen ist dies allerdings kein Thema, denn (noch) kommen diese Tiere bei uns nicht vor.